Lautäußerung
Mit sehr viel Glück kann man in einem Luchsgebiet vor allem in der Paarungszeit von Februar bis April in der Dämmerung oder in der Nacht einen Luchs rufen hören. Der Ruf kann allerdings leicht mit dem Bellen eines Rehs oder dem Ruf eines Fuchses verwechselt werden und ist daher kein sicherer Nachweis.
Trittsiegel und Fährte
Ein einzelner Spurabdruck eines Luchses entspricht einem dreifach vergrößerten Katzentrittsiegel. Die Krallen sind einziehbar und sind daher im Trittsiegel nicht sichtbar. Die Vorderfußspur misst etwa 6,5 Zentimeter in der Länge und etwa 5,5 Zentimeter in der Breite. Die Hinterfußspur ist etwa einen Zentimeter größer. Der Luchs bewegt sich vorwiegend gehend oder im langsamen Trab. Der Hinterfuß wird dabei in beiden Fällen in die Spur des Vorderfußes gesetzt. Auf diese Weise bildet der Spurverlauf beinahe eine Linie, da sie nur sehr wenig geschränkt wird – das heißt der Abstand zwischen linker und rechter Spur ist gering. Bei normalem Gang beträgt die Schrittlänge etwa 80 cm, im Trab bis zu 135 cm. Im Sprung kann der Luchs sogar bis zu sieben Meter zurücklegen!

Losung
Luchse verscharren ihre Losung genau wie ihre Verwandten, die Hauskatzen oder auch die Wildkatzen. Die Losung riecht raubtierscharf und besteht aus mehreren Einzelstücken in denen noch Reste der Beute wie Federn, Haare und kleine Knochenstücke erkennbar sein können. Die Form ist wurstförmig mit rundem oder spitzem Ende und bis zu 2,5 Zentimeter dick.
Rissbild
Der Überraschungsjäger Luchs erbeutet seine Nahrung durch Ansitz oder Pirsch. Nach einem kurzen Sprint tötet er seine Beute mit einem gezielten Biss in die Kehle, seltener in den Nacken. Die vier bis acht sichtbaren Bisslöcher sind nicht ausgefranst. Am übrigen Körper wird man keine Bissverletzungen finden. In der Regel beginnt der Luchs seine Mahlzeit mit dem Verzehr von Keule und Schultern des Beutetiers. Wird der Luchs am Riss nicht gestört, verzehrt er die Beute im Verlauf von wenigen Nächten. Dabei bedeckt er vor allem die angeschnittenen Stellen teilweise mit Laub, Erde oder Schnee. Übrig bleiben die Decke, große Knochen, der Verdauungstrakt und der Kopf der Beute.